Dieser Sektor erlebt gerade große Veränderungen. Einerseits werden die Anforderungen der Kunden immer vielfältiger (mehr Optionen zur Erfüllung des E-Commerce-Versprechens) und komplexer (kürzere Vorlaufzeiten bei der Lieferung, kundenspezifische Anpassung, Aufteilung von Lieferungen usw.). Auf der anderen Seite sehen sich die Transportunternehmen mit immer stärkeren Vorgaben durch den Umweltschutz konfrontiert (Einfahrverbote von LKW in Stadtzentren, Verringerung des CO2-Fußabdrucks usw.). Vor diesem Hintergrund haben digitale Lösungen ihr volles Potenzial längst noch nicht erreicht. Sie werden einerseits von den historischen Akteuren als Bedrohung wahrgenommen und führen auf der anderen Seite zum Entstehen neuer Akteure, die sich auf einzelne Teile der Wertschöpfungskette konzentrieren. Tatsächlich sind digitale Technologien das beste Werkzeug, diese Herausforderungen anzugehen und Gelegenheiten zum Wachstum und zur Verbesserung der operativen Leistung zu eröffnen.
Die große Verbreitung des E-Commerce, der sich grundlegend vom historischen B2B/B2R-Modell (Business to Retail) unterscheidet, ist für Akteure im Logistikbereich eine dramatische Veränderung: geringere Bestellmengen, kürzere Vorlaufzeiten, immer höhere Ansprüche, verschiedene Bestandseinheiten usw. haben die Akteure gezwungen, die B2R-Logistikflüsse von denen im E-Commerce zu trennen. Das Aufkommen zentraler Plattformen stellt die Anforderungen der Kunden ins Zentrum der Logistik (Durchlässigkeit der verschiedenen Vertriebskanäle, Integration der Daten zur Verbesserung der Kundenerfahrung usw.). Dies und der steigende Kostendruck sind große Herausforderungen für den aktuellen „Status Quo“. Als Antwort auf diese zunehmende Komplexität scheinen digitale Lösungen und Technologien (Augmented Reality, Big Data, prädiktive Algorithmen usw.) hervorragende Gelegenheiten zur Verbesserung der operativen Prozesse zu eröffnen. Die Beherrschung dieser digitalen Lösungen gilt als die größte Herausforderung in der gesamten Wertschöpfungskette der Logistik.